Deutsches Tabak- und Zigarrenmuseum Bünde

Am 30. Oktober 2010 wurde die neue Dauerausstellung des „Deutschen Tabak- und Zigarrenmuseums“ im Striedieckschen Hof geöffnet. In dem 1828 erbauten landwirtschaftlichen Gebäude geben nun 2230 Exponate und 31 Medienstationen Einblick in die Welt des Tabaks und des Tabakkonsums.Die Ausstellung ist in vier Abteilungen gegliedert:

Allgemeine Kulturgeschichte des Tabaks

Der Tabak, mit dem lateinischen Namen Nicotiana, ist eine Pflanzengattung, zu der ca. 75 Arten gehören. Tabak ist nach allem, was wir wissen, eine ursprünglich amerikanische Pflanze und wurde von den indigenen Völkern Amerikas kultiviert.

Sowohl Tabakspfeifen, Zigarren und Zigaretten als auch Kau- und Schnupftabak sind in ihren Urformen von den Indianern entwickelt worden.

Die Kunde des Tabaks kam durch Christoph Columbus nach Europa. Vermutlich brachten Seefahrer, die die Neue Welt bereisten, den Tabak, Anfang des 16. Jahrhunderts, mit. Zunächst wurde Tabak als Heilmittel eingesetzt, dem allerlei Wirkungen zugeschrieben wurden. Zum Ende des 16. Jahrhunderts machte der berühmte Seefahrer Sir Walter Raleigh das Rauchen am englischen Hof salonfähig.

Nicht nur als Genussmittel, auch in Kriegszeiten spielte der Tabak eine besondere Rolle. Egon Cesar Conte Corti schilderte 1930 in seinem Standardwerk zur Geschichte des Tabaks „Die trockene Trunkenheit – Ursprung, Kampf und Triumph des Rauchens“ eindrucksvoll, dass das Rauchen während und nach den Kriegen an Aufschwung und Intensität zunahm:

„Der Dreißigjährige Krieg hat das Rauchen im Nu über ganz Europa verbreitet, und nach ihm begann es Gemeingut aller Welt zu werden. Die Napoleonischen Kriege haben das Rauchen, das einige Jahrzehnte vom Schnupfen bedenklich in den Hintergrund gedrängt war und von vielen schon totgesagt wurde, in der neuen Form des Zigarrenrauchens wieder eingeführt. Der Krimkrieg hat die Zigarette gefördert, und nach dem Weltkrieg endlich hat das Rauchen in allen Landen in unerhörtem Maße zugenommen. […] Wenn auch der Gang der Kriegsereignisse, Unregelmäßigkeit und Mangel zeitweise den Nachschub empfindlich störten, so waren doch alle Oberkommandierenden im Kriege bestrebt, die Leute ausreichend mit Tabak zu versorgen, denn sie sahen darin ein Nervenbetäubungsmittel, das die Soldaten über die Furchtbarkeit des Geschehens etwas hinwegtäuschen sollte.“

Angebote

Führungen für 6-20 Personen (30 EUR zzgl. Eintritt)

Öffnungszeiten: Di-Fr 14-18 Uhr, Sa-So 11-18 Uhr • Eintrittspreis: 4 EUR für Erwachsene

Kontakt

Tabak- und Zigarettenmuseum
Fünfhausenstraße 8 – 12
32257 Bünde
05223 – 793300
museum@buende.de

Anfahrt

Adresse: Fünfhausenstraße 8, 32257 Bünde, Deutschland